SEAlosophie für Erbende (9)
Über Machtstrukturen bei den Seahawks und den vermeintlichen Mythos Salary Cap.
Liebe SEAlosophinnen, liebe SEAlosophen,
viele von euch haben nach der SEAlosophie von vor zwei Wochen an meiner Befragung teilgenommen. Vielen Dank euch allen – ihr habt mir sehr geholfen. Ein paar der Hinweise (Fokus auf Hauptthemen) wollte ich schon heute berücksichtigen, andere (Interviews) werde ich in den kommenden Wochen nach und nach aufgreifen. Erfreut hat mich, dass der Großteil am meisten Interesse an den ausführlicheren Inhalten und mit dem Volumen des Newsletters kein Problem hat. Das hätte ich so nicht erwartet, denn die SEAlosophie kann sich ja manchmal ganz schön in die Länge (höhö) ziehen.
Edda hat – während ich an dieser Ausgabe saß – den Gewinner von Mini-Football und Schokolade gezogen. Er ist benachrichtigt. Euch allen nun viel Spaß mit der SEAlosophie.
I. Der dritte Strike
Aller schlechten Dinge sind drei. Vor knapp einer Woche veröffentlichte The Athletic ein längeres Erzählstück, das mit hoher Detaildichte den Riss beschrieb, der durch die Seahawks-Franchise geht. Es ist in den vergangenen fünf Jahren die dritte große Story dieser Sorte über das NFL-Team aus Seattle. Nachdem ESPN und Sports Illustrated 2017 und 2018 detailliert über die Spannungen zwischen Mitgliedern der Defensive und ihrem Cheftrainer-Quarterback-Gespann schrieben, hat sich der Bruch im Team nun wohl verschoben. Weiterhin im Mittelpunkt: Pete Carroll und Russell Wilson – nur diesmal nicht als unzertrennliche Einheit, sondern als zerstrittenes Pärchen, dessen über alle Fehler hinwegsehendes Feuer der Liebe nur noch auf Sparflamme brennt.
Der neue Artikel skizziert die Meinungsverschiedenheiten zwischen Wilson und Carroll und unterstützt damit die Vermutungen der vergangenen Wochen, dass der Spielmacher äußerst unzufrieden ist. Er liefert aber auch darüber hinaus ein paar brisante Details:
Dass der sonst so gefasste Wilson vor Thursday Night Football aus einem Meeting mit seinen Trainern gestürmt ist, spricht Bände. Niemand von uns hat den Quarterback jemals nicht in Kontrolle über seine negativen Gefühle gesehen. Als aber seine Vorschläge, wie die Offensive reparierbar sei, nicht angenommen wurden, war es um Wilson geschehen.
“Those close to Wilson feel as though the pillars upon which Carroll has built his program — namely competition and accountability — are applied only selectively, especially as it pertains to the coach and his sons.”
Diese Sequenz aus dem Artikel ist beunruhigend. Denn man könnte sie ausschneiden und mit anderen Namen in die Texte von 2017 und 2018 einfügen. Damals beklagten einige Spieler um Richard Sherman, dass Carroll seinen Quarterback in Watte packe. Jetzt beschwert sich Wilson, dass Carroll und seine Söhne bei den Seahawks machen könnten, was sie wollten. Dass beispielsweise Nate Carroll, Trainer für die Wide Receiver in Seattle, zeitweise beleidigt das Team verließ und vor Spielern seine Unzufriedenheit mit seiner Rolle äußerte, spricht nicht gerade für beste Ordnung.
Auch in diesem Text meldeten sich wohl wieder ehemalige Mitspieler Wilsons zu Wort, um dem Quarterback eins auszuwischen. Man muss kein Geheimagent sein um zu dem Schluss zu kommen, dass Leute wie Doug Baldwin oder Richard Sherman Dinge sagen würden wie: “Er versucht, sich selbst zu schützen.” Oder: “Er bekommt endlich seine Abreibung.” Oder: “Er versucht, Gesicht zu wahren.” Während ich nicht sicher weiß, ob Baldwin und Sherman sich tatsächlich anonym so ausgelassen haben, so liegt es für mich doch nahe. Jayson Jenks beispielsweise, einer der drei Autoren, hat seit Jahren einen hervorragenden Draht zu Doug Baldwin. Den haben nicht viele.
Mir war bis zum Lesen der Geschichte nicht klar, dass die Seahawks so interessiert waren an Patrick Mahomes und Josh Allen in den vergangenen Jahren, dass sie sie im NFL Draft gezogen hätten. Gleichzeitig halte ich das für überhaupt nicht verwerflich, denn John Schneider tat in diesen Situationen einfach nur seine Pflicht als General Manager. Und überdies ist die Aussage im Nachhinein auch nicht mehr ganz so spektakulär, denn wohl kaum wären Allen und Mahomes so tief gefallen, dass Seattle ohne größere Bemühungen einen Chance auf sie gehabt hätte. Dass alleine das Interesse der Seahawks an den Spielern aber dem Wilson-Camp nicht gefiel, zeigte sich durch Trade-Gerüchte, die 2018 zirkulierten.
Aus meiner Sicht hängt die aktuelle Entwicklung durchaus mit dem zusammen, was vor ein paar Jahren über die Differenzen in der Mannschaft geschrieben wurde. An all diesen Storys ist etwas dran, daran habe ich keine Zweifel. Und auch nicht daran, dass Russell Wilson bei Pete Carroll immer eine Sonderbehandlung genoss. Das ist bei Franchise-Quarterbacks nicht wirklich ungewöhnlich, aber war in diesem Fall vielleicht etwas fahrlässig. Carroll hat Wilson wahrscheinlich ein wenig zu sehr verhätschelt. Er hat ihm bei #LetRussCook einen Finger gereicht. Jetzt will Wilson die ganze Hand.
Es gibt Spieler, die haben das vor ein paar Jahren bereits so vorhergesehen. Wenn man zu ihren codierten Äußerungen eine Interpretation wagen möchte, fällt die etwas so aus: Das Front Office beerdigte mit fetten Wilson-Verträgen die einst legendäre Defense (was natürlich so nicht die vollständige Geschichte ist, denn Verletzungen trugen ihren Teil dazu bei). Nun aber wendet sich Wilson vom Front Office ab.
Übersetzung: “Ich hab’s euch ja schon immer gesagt.”
Deutung: Die Fortsetzung dieses Songs von Drake ist “Pray the fakes get exposed”.
Zugegeben, das war jetzt ein wenig viel der Interpretation ohne handfeste Beweise. Aber so ganz daneben wird es wohl nicht sein, oder? Liege ich falsch? Was denkt ihr?
II. Almighty Pete
Ich habe mir vor ein paar Tagen die neue “Down, Set, Short”-Episode zu Russell Wilson angehört. Sie fasst hervorragend zusammen, was zwischen dem Quarterback und seinem Team zuletzt ablief. Im Podcast ging es auch um die Frage, wie realistisch eine Entlassung von Head Coach Pete Carroll wäre, falls die Seahawks sich zwischen ihm und ihrem Spielmacher entscheiden müssten. Die eigentliche relevante Frage ist hier aber eher, wer überhaupt Carroll entlassen könnte. Dazu passt das, was in den vergangenen Wochen aus dem sagenumwobenen Camp Wilsons auch noch zu hören war – nämlich, dass der Spielmacher unzufrieden sei mit der Leitung der Franchise. Das bringt mich zum Thema Befehlsgewalt. Dieses scheint wenig greifbar zu sein in Seattle. Deshalb hier nun ein Versuch, die Machtfrage zu klären.
Die wichtigsten Protagonisten:
Paul G. Allen Trust mit seiner Vorsitzenden Jody Allen
Vulcan Inc.
Präsident Chuck Arnold
Seattle Seahawks
First & Goal Inc.
Executive Vice President of Football Operations/Head Coach Pete Carroll
Executive Vice President/General Manager John Schneider
Seit dem Tod von Paul G. Allen gehören die Seattle Seahawks einer Treuhandgesellschaft, deren Verantwortliche Pauls Schwester Jody ist. Sie ist somit die Vorsitzende der Seahawks. Gleichzeitig ist Jody Allen Vorsitzende von Vulcan Inc. Die Vulcan Inc. ist ein 1986 von Paul und Jody Allen gegründetes Unternehmen, über das alle Geschäftsaktivitäten und philanthropischen Anstrengungen der Familie verwaltet werden. In diesem Rahmen betreut Vulcan beispielsweise auch die Portland Trail Blazers aus der US-Basketballliga NBA, die Paul Allen 1988 kaufte. Dort tauchen Jody Allen, ihr Stellvertreter Bert Kolde und Chris McGowan, der CEO für den Geschäftszweig Sport und Unterhaltung, genauso im Organigramm auf wie bei den Seahawks. Vereinfacht formuliert ist die Franchise in Seattle also ein Subunternehmen der Vulcan Inc.
Auf dem Papier oberster Seahawks-Angestellter ist Präsident Chuck Arnold, der für alle Finanz- und Geschäftsoperationen, Verkauf, Marketing und Administration zuständig ist. Gleichzeitig ist Arnold auch Präsident von First & Goal Inc., einem von Paul Allen 1997 im Zusammenhang mit dem Stadion-Neubau gegründeten Unternehmen, welches Lumen Field und das angeschlossene Event-Center im Auftrag der staatlichen Washington State Public Stadium Authority betreibt. First & Goal steuerte damals 130 Millionen US-Dollar zum Stadionbau bei, die WSPSA 300.
Und damit wären wir dann bei den zwei (von zahlreichen) Vizepräsidenten, die uns in diesem Zusammenhang interessieren: Pete Carroll und John Schneider. Auch wenn es in öffentlichen und offiziellen Dokumenten nirgends schwarz auf weiß steht, ist doch klar:
“Carroll, whose title is executive vice president of football operations/head coach, has final say. Schneider’s official title is executive vice president/general manager.”
So formulierte es der erfahrene Seattle-Times-Reporter Bob Condotta zuletzt bei Schneiders Vertragsverlängerung Mitte Januar. Carroll hat das letzte Wort. Die Annahme, dass der nicht weiter spezifizierte Vice President (John Schneider) in seiner allgemeinen Rolle den Vice President of Football Operations, also des Teilbereichs Football, feuern könnte, ist demnach falsch. Also ist Jody Allen – gehen wir davon aus, dass Chuck Arnold sich als Präsident aus dem sportlichen Bereich komplett heraushält, wie es sein Profil annehmen lässt – mit ihrer Vulcan Inc. die einzige Person, die Carroll wirklich gefährlich werden könnte. Aber ist das überhaupt zu erwarten?
Hier sind wir an dem Punkt, an dem die Wilson-Kritik ansetzt.
Russell Wilson moniert, dass es niemanden gibt, der Carroll zur Verantwortung ziehen könnte. Er sagt das nicht ganz ohne Grund. Man kann durchaus zu der Vermutung kommen, dass der Seahawks-Cheftrainer unantastbar ist, also tun und lassen kann, was er will. Grundsätzlich sind neun Playoff-Teilnahmen in elf Spielzeiten aber auch keine ideale Diskussionsgrundlage, wenn es um den Rauswurf des Trainers geht. (Wenn man Playoff-Teilnahmen als Erfolg wertet, was die Jody Allen offenbar tut.)
Gehen wir mal ein bisschen weiter zurück. Pete Carroll kam 2010 von der University of Southern California zu den Seahawks. Er kam als hochdekorierter College-Trainer der USC Trojans zurück in die NFL, konnte also Bedingungen stellen. Eine war es, die volle Kontrolle zu bekommen, so wie er sie bei USC standesgemäß hatte. Somit bekam Carroll auch ein Mitspracherecht, als es wenig später um die Verpflichtung von General Manager John Schneider ging. Warum also sollte er sich von jemandem feuern lassen können, den er selbst mitverpflichtete?
Paul Allen ließ den Verantwortlichen des sportlichen Bereichs stets viel Freiraum und hielt sich im Hintergrund. Es sind nur ganz wenige Situationen bekannt, in denen er sich aktiv einmischte. Eine war beispielsweise der Holdout von Strong Safety Kam Chancellor, als Allen weiteren Verhandlungen einen Riegel vorschob. Schwester Jody führt die Franchise seit Pauls Tod 2018 wohl ähnlich zurückhaltend. Wenn sie sich bislang zu Wort meldete, ging es in der Regel um vorzeitige Vertragsverlängerungen für ihre Vizepräsidenten und den Einsatz für Black Lives Matter. Das hat seine Vorteile, wenn es beispielsweise um den Draft geht. Das hat aber auch seine Nachteile, weil dann der Eindruck entsteht, dass bestimmten Personen niemand mehr auf die Finger schaut. Aufgrund dieser Distanz, künstlich verstärkt durch die Strukturen um Vulcan, und wegen des scheinbar bedingungslosen Vertrauens zum geschäftsführenden Vizepräsidenten des Bereichs Football liegt nahe, dass Pete Carroll der starke Mann an der Spitze des sportlichen Bereichs ist. Zumindest ist er im ganzen Vulcan-Zirkus der mächtigste Football-Zuständige, der sich nicht noch um andere Geschäftsbereiche kümmert.
Es bleibt dabei: Solange die Seahawks nicht mit einer miserablen 4-12-Saison Jody Allen auf den Plan rufen oder die Besitzverhältnisse in Seattle sich ändern, wird Carroll Cheftrainer bleiben. Solange er nicht in Rente gehen will – es gibt nun wirklich keine Garantie, dass Wilson länger als Carroll aktiv sein wird – bleibt er Trainer. Und in dieser Zeit wird er bei allen Entscheidungen das letzte Wort haben. Also auch bei der Frage, ob die Seahawks Russell Wilson (zu einem der vier genannten Teams) traden. Aus dieser Perspektive sind die öffentlichen Äußerungen Wilsons wohl ein Anstoß Richtung Besitzerin, die Strukturen zu hinterfragen. Sie sind inhaltlich berechtigt, denn auch ein Head Coach sollte sich Kontrollmechanismen unterordnen müssen. Vielleicht ist der ganze Wirbel also doch für etwas gut.
Möglicherweise ist es am Ende Jody Allen, die aus ihrem Schneckenhaus kriechen, als Schlichterin zwischen Carroll und Wilson ein Machtwort sprechen und den Haussegen wieder gerade rücken muss. Das darf nicht bedeuten, dass der Quarterback am Ende mehr Sagen hat in Bezug auf Personalentscheidungen (besonders nicht, wenn dann Namen wie Antonio Brown und Greg Olsen fallen). Das widerspricht meiner Meinung nach der Hierarchie einer NFL-Franchise. Es würde zu einer Spaltung unter Spielern führen, wenn einer von ihnen plötzlich über ihr Schicksal mitbestimmen könnte. Und an dem Punkt waren wir bereits 2017 und 2018. Aber das muss bedeuten, dass sich Carroll und Wilson an einen Tisch setzen und gemeinsam mit dem neuen Offensive Coordinator Shane Waldron an allen Problemstellen arbeiten. Müssen.
III. Myth Buster
In zwei Wochen beginnt die Free Agency. Das heißt aus Seahawks-Sicht erstmal garnix, denn traditionell halten sich die Entscheider aus Seattle in den wilden ersten Tagen auf einem extrem überhitzten Markt zurück. Das mag aus Sicht der Buchhaltung sinnvoll sein, solange Schneider und Carroll dann nicht den richtigen Zeitpunkt verpassen, um in den O-Line-Handel einzusteigen. Bleibt eigentlich nur noch die Frage, mit welchem Geld sie um die Gunst der verfügbaren Quarterback-Beschützer werben wollen.
Dieses Schaubild zeigt ganz gut, in welch schwieriger Lage sich die Seahawks befinden. Ihnen fehlt sowohl das Geld (vertikale Achse), um Verstärkung zu akquirieren als auch das Draft-Kapital (horizontale Achse), um ihren Kader kostengünstig aufzuwerten. Für beide Probleme gibt es aber natürlich Lösungen. Lösungen, die mit Trennungsschmerz verbunden sein können – aber nicht müssen.
Eine Sache vorneweg: Es wird oft gesagt, dass die Salary Cap (Gehaltsobergrenze) ein Mythos und manipulierbar sei. Das stimmt – und stimmt irgendwie auch nicht. Teams können Gehälter durch Umstrukturierungen oder Verlängerungen auf spätere Jahre verlagern und so kurzfristig an Geld kommen. Irgendwann – die New Orleans Saints beispielsweise sind jetzt an diesem Punkt angekommen – hilft aber auch das nicht mehr. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Ich habe vor ein paar Wochen einen smarten Satz gelesen, ich glaube es war beim ehemaligen NFL-Funktionär Andrew Brandt auf Twitter, der ging in etwa so: Jeder General Manager findet Wege, um durch Entlassungen und Umstrukturierungen an Geld zu kommen. Die wirklich guten müssen diese Wege aber nicht beschreiten, weil sie sich nie in die unrühmliche Lage bringen. Grundsätzlich würde ich dieser Aussage so zustimmen, doch während einer Pandemie, die für eine sinkende Gehaltsobergrenze sorgen wird (in zwei Wochen wissen wir mehr), ist die Situation eine andere.
Aller Voraussicht nach werden Seattle und den anderen 31 Teams 2021 für Gehälter jeweils ein kleines bisschen mehr als 180 Millionen US-Dollar zur Verfügung stehen. Das wäre dann ein Rückgang von fast 20 Millionen im Vergleich zum Vorjahr, der wohl in zwei Wochen in einem regelrechten Massaker resultieren wird, denn viele Teams müssen dann teure Spieler loswerden. Den Seahawks würden Stand jetzt noch grob 5 Millionen zur Verfügung stehen. Damit lässt sich keine Offensive Line nachhaltig verstärken. Kommen wir deshalb zu Wegen, wie Seattle sich mehr Luft verschaffen kann für Neuinvestitionen.
Per Trade beispielsweise könnten die Seahawks Wide Receiver Tyler Lockett für ein bis zwei höhere Picks eintauschen (aber wohl kaum einen Erstrundenpick). Das würde zwei Probleme auf einmal beheben und eins vergrößern:
+ Pick-Kapital für die Seahawks
+ Cap Space für die Seahawks
- Nummer-zwei-Receiver
Vor ein paar Wochen hatte ich bereits geschrieben, dass ich diesen Schritt gehen würde, um den Seahawks via Draft oder Free Agency zu einem anderen Typ Receiver zu verhelfen. Die Alternative wäre, Lockett eine Vertragsverlängerung anzubieten und dadurch seine Cap-Belastung 2021 um ein paar Millionen zu senken.
Eine Umstrukturierung würde definitiv bei Russell Wilson Sinn machen und vielleicht sogar einen zweistelligen Millionenbetrag freimachen. Bei Hawk Blogger im oben verlinkten Text wird folgendes einfaches Beispiel gemacht: Die Seahawks könnten Wilsons Basisgehalt von 19 Millionen US-Dollar 2021 aufsplitten in 4 Millionen Basisgehalt und 15 Millionen Bonus. Für den Spieler wäre das nett, denn er bekäme dadurch 15 Mille quasi bar auf die Kralle. Die Seahawks würden diese 15 Millionen aber aufteilen in drei identisch große Teile und über die Jahre 2021 bis 2023 verteilen. Damit hätte das Team auf einen Schlag 10 Millionen US-Dollar rausgeholt, die es in Wilsons Schutz stecken könnte. Ein absoluter No-Brainer, auch aus Sicht des Spielers.
Vorzeitige Verlängerungen halte ich bei Quandre Diggs und Jamal Adams für sinnvoll, vielleicht auch bei Carlos Dunlap auf Basis eines Zweijahresvertrags. Eine Umstrukturierung würde außer bei Wilson auch bei Bobby Wagner Sinn machen. Zu einer Entlassung (oder einem Trade, falls jemand etwas bietet) tendiere ich bei Jarran Reed, da der Defensive Tackle seiner Gehaltsklasse nicht gerecht wurde. Das gewonnene Geld sollten die Seahawks dringend in Poona Ford stecken, der als Restricted Free Agent recht wahrscheinlich nach Seattle zurückkehrt. K.J. Wrights Abgang würde ich durch Jordyn Brooks kompensieren wollen. Den von Chris Carson durch einen 2021 hoffentlich gesunden Rashaad Penny.
Dann sollte genug Geld übrig bleiben, um nach ein bis zwei günstigen Cornerback-Alternativen und ein bis zwei hochwertigeren O-Linern zu suchen.
Der Link der Woche
Ich habe drüben bei den German Sea Hawkers versucht, lustig zu sein und Russell Wilson mit einem bissigen Frage-Antwort-Spiel ein bisschen aufzuziehen. Die Reaktionen gleichen einer Social-Media-Studie. Bei Twitter wird der satirische Text ganz gut angenommen. Bei Facebook, naja, eher so semi. “Ich dachte der Autor ist Journalist.” werte ich als Kompliment. “…die persönliche Meinung von einzelnen Autoren... die kann man in Foren oder am Stammtisch gerne vertreten aber in Berichten für die breite Öffentlichkeit eher unpassend…” nehme ich mir zu Herzen, sobald die Kneipen wieder aufmachen. Bei “Kann ja nur von Mister Bullshit kommen.” dachte ich sofort an Mr. 3:1 aus der TV-Werbung und war dann doch wieder froh, nur Mister Bullshit zu sein. Mit konstruktiver Kritik hätte ich etwas anfangen können. Aber vielleicht sind wir auch alle ein wenig müde vom Russell-Wilson-Drama.
Das Two-Minute Warning
Edda, nicht mal in der Offseason hat man seine Ruhe, gell?
Heute wurde es spät. Der Mittwoch aber wird SEAlosophie-Tag bleiben, das habt ihr mir über die Befragung recht eindeutig mitgeteilt. Vielen Dank fürs Lesen bis zum Schluss und noch eine schöne Woche euch allen.
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SEAlosophische Grüße
Max