Liebe SEAlosophinnen, liebe SEAlosophen,
am Sonntag war erstmals seit November 2020 wieder Flag-Football-Training hier in Leipzig. Heute ist Mittwoch – und ich bewege mich immer noch im von Patrick Mahomes perfektionierten Old-Man Jog durch die Wohnung. Mir tun Muskeln weh, von denen ich nicht mal wusste, dass ich sie habe. Das ist nach fast einem halben Jahr ohne Teamsport und alternativ nur Gassi gehen und ein bisschen joggen nicht wirklich verwunderlich.
Ungefähr genauso lang wie die Flag-Football-Abstinenz fühlte sich die Newsletter-Pause an, die heute zu Ende geht. Ich habe in den vergangenen Wochen jede freie Minute für mein Buchprojekt verwendet. Darunter litt auch die SEAlosophie. Jetzt ist sie zurück und mit ihr die Highlights der letzten Tage. In der Regel verfolge ich aus dem gesamten NFL-Kalender die Draft-Saison am wenigsten. Die ungewöhnliche Ausgangssituation der Seattle Seahawks mit ihren nur drei Picks hatte aber doch ihren Reiz. Und dann waren da ja noch ein paar für deutsche (Seahawks-)Fans relevante Neuigkeiten.
Damit sind die Themen für diese Ausgabe vorgegeben. Viel Spaß beim Lesen!
I. Donkor Diaries
Den Namen Aaron Donkor hörte ich Ende März zum ersten Mal – in Zusammenhang mit Recherchen zu meinem Buch. Sein Mentor und Coach, Christian Mohr, erzählte mir vom Training mit Donkor in seinem Gym in Aachen. Zwei Wochen später lag eine E-Mail aus der NFL-Kommunikationsabteilung in meinem Postfach: “NFL Media Availability Today - German Native Aaron Donkor“. Ich sagte nicht zu, schließlich konnte ich das Gespräch mit einem noch teamlosen Spieler nicht auf gut Glück bei den German Sea Hawkers verwerten. Insgeheim lebte aber die Hoffnung, dass Donkor vielleicht durch Zufall bei den Seahawks landen könnte – wie einst Mohr. Wie perfekt wäre das für mein Buch?!
Noch Ende April schrieb ich meinen Kollegen aus der Fanklub-Redaktion: “Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es diesmal was wird mit einem Deutschen in Seattle.” Was zunächst reine Spekulation und Hoffnung auf eine schöne Story war, wurde dann Anfang Mai zur Realität. Aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen – erlaubt mir diese kleine Ehrenrunde – wusste ich schon vor der offiziellen Mitteilung, was Sache ist. Ich konnte einen News-Artikel für den Moment der Bekanntgabe vorbereiten und hatte auch im Wettlauf um ein Interview mit Aaron Donkor einen Vorsprung. Aber genug geprahlt.
Diese Geschichte hat das Potenzial, mehr als eine Feel-Good Story mit Marketing-Charakter zu werden. Vielleicht ist Donkor im Rahmen des International Player Pathway Program (IPP) der nächste Jakob Johnson. Vielleicht ergeht es ihm aber auch wie Moritz Böhringer, der nach vier Jahren NFL-Practice-Squad, unter anderem im IPP, gerade erst zu den Schwäbisch Hall Unicorns in die German Football League zurückgekehrt ist. Nicht dass das schlecht wäre.
Versuchen wir mal, es realistisch zu sehen.
Wie stehen Aaron Donkors Chancen?
Er werde das Team besser machen, sagte Donkor, als er im Videocall mit den Seahawks von seiner Zuteilung nach Seattle erfuhr. Quantitativ ist das kein Problem, denn durch ihren deutschen Neuzugang haben die Seahawks in der Saisonvorbereitung automatisch 91 Spieler im Kader und 13 statt zwölf Plätze in der Practice Squad. Qualitativ hängt es davon ab, wie schnell sich Donkor an die technischen und taktischen Anforderungen der Liga herantastet. Physisch sehe ich da keine Hindernisse. Die Geschichte vom zu kleinen Linebacker sparen wir uns direkt, denn laut Kaderliste ist Donkor drei Zentimeter größer als Bobby Wagner. Grundsätzlich gibt es drei Szenarios, was mit dem Auslandslegionär am Tag der Roster Cuts oder kurz danach passiert (sortiert von “am unwahrscheinlichsten” nach “wahrscheinlich”):
Er wird in den 53-Mann-Kader aufgenommen.
Er wird in die reguläre Zwölf-Mann-Practice-Squad aufgenommen und ist damit spielberechtigt.
Er wird auf den zusätzlichen 13. Platz in der Trainingsmannschaft gesetzt und ist nicht spielberechtigt.
Ressourcen für eine realistische Prognose sind rar. Donkor absolvierte (nach seiner Erfolgszeit am Junior College in New Mexiko) 2019 sechs Spiele für Arkansas State und 2020 quasi als Free Agent wegen Corona kein einziges. Er überzeugte mit Top-Physis beim International Combine der NFL, indem er trotz seiner 109 Kilogramm die 40 Yards in 4,46 Sekunden rannte, 99 Zentimeter hoch sprang und die 225 Pfund auf der Hantelbank 22 Mal drückte. Diese Werte haben laut Pro Football Reference seit 2000 nur drei Spieler dargeboten.
Christian Mohr beschreibt seinen Schützling immer wieder als Naturtalent, wenn es um den Pass Rush geht. In Seattle scheinen sie ihn bislang in anderer Rolle zu sehen, nämlich als Off-Ball Linebacker, der hinter der Line of Scrimmage lauert. Auch dort käme Donkor sein Speed zur Hilfe, beispielsweise als Spy.
Sieben Linebacker haben die Seahawks akutell im Kader: Bobby Wagner, Jordyn Brooks, Cody Barton, Ben Burr-Kirven, Nate Evans, Jon Rhattigan und Aaron Donkor. Was mit den Free Agents K.J. Wright und Shaquem Griffin passiert, ist weiterhin unklar. Dass Defensive End Darrell Taylor im Rookie Minicamp auch als (Strongside) Linebacker trainierte, könnte am Ende dazu führen, dass Seattle mit nur vier etablierten Spielern dieser Position in die Saison geht. Das wären Stand jetzt Wagner, Brooks, Barton und Burr-Kirven. Wo Donkor da reinpassen könnte? Am ehesten wohl als Ersatz für Burr-Kirven, der zuletzt vor allem als Special Teamer Einsatzzeit sah. Vielleicht aber ist den Seahawks dann ein weiterer Mann für die Strongside, also Evans, wichtiger als einer für die Mitte (Rhattigan oder Donkor).
Was sagen die Journalisten in Seattle über ihn?
Bob Condotta von der Seattle Times schrieb:
“The practice squad seems like Donkor’s logical destination this season since it would give Seattle essentially a free player to help with practices all season and evaluate and groom for the future.But it was notable that the Seahawks used Donkor as an inside linebacker during rookie minicamp instead of on the outside.“
Joe Fann von NBC Sports Northwest twitterte (nicht ganz korrekt):
Corbin Smith von Seahawk Maven schrieb:
“On his first rep, Donkor hesitated, barely popping the pad and nearly standing upright while doing so. He looked the part of a player who has not played much football. His position coach barked at him to get lower and "fire those hands," patiently demonstrating what he wanted to see from him and then urging him onto the next pad down the sled.
Proving to be a quick learner and eager to perform for his new team, Donkor did indeed get lower on the very next rep, firing out of his athletic stance and aggressively shooting his hands into the sled, drawing the approval of his coach and teammates. He wasn't flawless by any means, but his form improved with each rep down the sled, and it was obvious the young defender was having a blast in the process.”
Michael-Shawn Dugar von The Athletic erzählte mir:
“I think he's too raw of a football player to be an off-ball linebacker in their scheme, but I could see him *maybe* sticking around on the practice squad if he eventually transitions to being an edge rusher, where raw athleticism can be unleashed a little easier.”
Gregg Bell vom Tacoma News Tribune twitterte:
Wie sollten wir hier in Deutschland darüber berichten?
Ausgewogen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, sich für den 26-Jährigen zu freuen. Er hat schon jetzt so viel mehr geschafft als viele Footballspieler hierzulande, die ähnlich viel in den gleichen Traum investieren. Er wurde als IPP-Teilnehmer ausgewählt, weil er besondere Fähigkeiten hat. Aber phyisch sind in der NFL alle Spieler. Was die ordentlichen von den guten von den besten trennt, ist das Spielverständnis. Nur mit extrem steiler Lernkurve kommt Aaron Donkor über den für ihn reservierten Entwicklungsplatz in der Practice Squad hinaus.
Wer sich immer noch darüber aufregt, dass Donkor – wie zuvor die Johnsons, Ezealas und Böhringers dieser Welt – an der ein oder anderen Stelle wie der Heilsbringer der deutschen Football-Szene gefeiert wird, der kämpft gegen Windmühlen und kassiert ein paar Likes aus der eigenen Blase. Oder ignoriert, dass es auch Fans gibt, die aus verschiedensten Gründen die englische Berichterstattung nicht verfolgen. Oder realisiert nicht, dass auch hierzulande ausgewogen berichtet wird. Oder versteht vielleicht einfach nicht, dass das IPP nicht nur ein Sprungbrett für Talente ist, sondern auch eine Marketingmaschine, um deutsche Fans näher an den Sport zu bringen. Für die German Sea Hawkers beispielsweise ist Donkor ein weiterer Türöffner nach Seattle, um noch mehr gesehen und ernst genommen zu werden – und neue Kontakte (für Kooperationen, Interviews etc.) zu knüpfen.
Wer denkt, dass Donkor im September als Starter neben Bobby Wagner und Jordyn Brooks auf dem Spielfeld steht, wird am Ende genauso enttäuscht sein wie diejenigen, die wirklich noch hoffen, dass die NFL ihre Marketingstrategie in nächster Zeit ändert oder einschlägige Medienunternehmen mit drei oder vier Buchstaben nach dem x-ten Empörungstweet endlich seriöser auftreten.
Reden wir Klartext: Donkor stieg auf Positionen in den American Football ein, auf denen reine Physis oft reicht, um einen Impact zu haben. Dass er als Quereinsteiger nun auf der komplexeren Linebacker-Position in der Mitte auflaufen soll, ist nicht unbedingt ideal für ihn. Wie sein Mentor es sagte: Donkor braucht eine Chance als Pass Rusher (vgl. Shaquem Griffin). Dafür benötigt er vielleicht noch zehn bis 15 Pfund mehr Gewicht auf den Rippen. Seine “nur” 1,88 Meter und fehlende Armlänge sind dann womöglich ein Problem, aber die Komplexität des Spiels ist es für den Anfang nicht mehr.
Was letztendlich mit dem deutschen Linebacker passieren wird, ist natürlich schwer zu sagen, denn das IPP gibt es gerade fünf Jahre. Doch in dieser kurzen Zeit zeigte sich bereits, dass einige Teilnehmer des Programms mit etwas Akklimatisierungszeit zu Stützen ihrer Teams wurden. Left Tackle Jordan Mailata, Defensive End Efe Obada und Fullback Jakob Johnson haben bewiesen, dass sie mehr als reine Projekte sind. Dass auch Donkor nicht wie ein Projekt aussehe, also jemand, der nur mit extrem viel Zuwendung und Anschub vielleicht irgendwas wird, sagte Head Coach Pete Carroll vor wenigen Tagen:
“No, no, he looks very comfortable. He had a couple plays we showed on highlights yesterday, just running and chasing the football. He looks like he fits; has good speed. So that's good start. He's played a lot on the end of the line of scrimmage, which he won't do as much for us—he'll be more behind the line of scrimmage, so we need to see how he adapts to that.”
Wie alle Rookies braucht Donkor Anpassungszeit. Als jemand, der die komplexe Position des Linebackers noch nie und über ein Jahr lang kein Wettkampf-Football gespielt hat, sowieso noch mehr. Das dürfen wir nicht vergessen. Die charakterlichen Eigenschaften und das Köpfchen, eine enorme technisch-taktische Entwicklung zu nehmen und Defizite aufzuholen, hat er ohne Zweifel:
“Aaron is really charged up, he's really excited about it. The first day out here he fits in with everybody, he doesn't look like it's too big for him at this early stage. I'm anxious to follow his enthusiasm, and I know sending the message back home, it is a big deal. He had a good first day, and we'll learn a lot more as we go, but he will not be without a lot of excitement and enthusiasm; he was he was jacked up today. He's been coming around the office, we've seen him a couple times in the first day already. So he's trying to find his way a little bit, but he's doing well.”
Während Carrolls Aussagen immer mit Vorsicht zu genießen sind, so zeigen sie eines doch deutlich. In Seattle sind sie beeindruckt von der Einstellung des Neuzugangs – Presse wie Trainer. Selbst wenn es am Ende nur für den Extraplatz in der Practice Squad reicht, ist das ein Erfolg. Alles andere ist Bonus.
II. NFL Draft 2021
Es war hier in den vergangenen Wochen nicht nur ruhig, weil ich an meinem Buch gearbeitet habe, sondern auch, weil ich mich mit Scouting einfach nicht beschäftige. Ich habe keine Ahnung davon, interessiere mich auch nicht wirklich dafür und vertraue lieber Fachleuten, bevor ich Zeit in Spieler investiere, die in den allermeisten Fällen sowieso nicht bei den Seahawks landen.
Das soll natürlich nicht die Arbeit anderer Fans schmälern, die sich intensiver mit der Thematik beschäftigen. Was ich im Grunde sagen will: Würde ich Scouting betreiben, wäre Jimmy Graham der ideale Tight End für die New York Jets, weil er Flugzeuge liebt.
Ein paar kurze Gedanken zu den drei gedrafteten Rookies der Seahawks habe ich (nach meinem Draft-Recap für die German Sea Hawkers) dennoch:
D’Wayne Eskridge, WR, Western Michigan
Ich freue mich, dass die Seahawks ihren höchsten Pick auf einen Wide Receiver verwendet haben. Vielleicht schafft D’Wayne “Dee” Eskridge es, die leidige Debatte um Seattles Nummer-drei-Receiver zu beenden, denn diese Rolle kann er in meinen Augen mindestens ausfüllen. Er scheint der Typ Passempfänger zu sein, den ich mir in Ausgabe 7 gewünscht habe (damals anstelle von Tyler Lockett, dessen Vertrag aber in der Zwischenzeit verlängert wurde). Er kann im auf Yards nach dem Catch ausgelegten System des neuen Offensive Coordinators Shane Waldron eine Hauptrolle spielen. Er kann mit seiner Explosivität Zweikämpfe direkt an der Line of Scrimmage gewinnen und damit die schnelle Anspielstation werden, die Russell Wilson 2020 manchmal fehlte (wenn er sie nicht gerade übersah). Und er kann mit seiner Geschwindigkeit auch in der Tiefe Gefahr ausstrahlen.
Übrigens haben Pete Carroll und General Manager John Schneider für Seattle bislang vier Receiver in der 2. Runde gedraftet: Vor Eskridge waren das DK Metcalf (2019), Paul Richardson (2014) und Golden Tate (2010).
Tre Brown, CB, Oklahoma
Der Cornerback ist zwar nicht so groß wie Richard Sherman, doch er wirkt im ersten Moment zumindest ähnlich extrovertiert (wenn auch vielleicht nicht so wortgewandt) wie der All-Pro. Diese Aggressivität zeigt sich auch auf dem Feld. Im Rookie Minicamp duellierte sich Tre Brown mit Eskridge wie einst Sherman mit Doug Baldwin. Vielleicht machen diese Charaktereigenschaften Brown am Ende zu einer kleineren Version von Sherman. Der ehemalige Seahawks-Cheftrainer Jim L. Mora scoutete Brown beim Senior Bowl und sagte danach über ihn:
“You know, he’s got athletic arrogance. He doesn’t believe anyone can beat him. And I’m not saying he’s an arrogant person, but he steps on the football field, it’s like, ‘Hey wait a minute, man. I’m the guy, not you.’ He’s one of those guys that, if he gets beat, he looks at his shoes. ‘It couldn’t have been me; it had to be my shoes.’ You know? And I like that in a cornerback.”
Stone Forsythe, T, Florida
Ich hätte mir einen Interior Lineman (Center) als dritten Pick lieber gewünscht. Aber die Seahawks denken vielleicht schon an die Zeit nach Duane Brown auf der linken Seite oder sehen Stone Forsythe als Konkurrenten für Brandon Shell auf der rechten Seite. Egal wie es kommen wird, irgendetwas in mir möchte den 2,03 Meter großen und knapp 140 Kilogramm schweren Mann am liebsten in der George-Fant-Rolle sehen – als Eligible Receiver. Ich bin mir sicher: Stone can handle the rock.
III. Die wilde 17
Seit der Spielplan-Bekanntgabe Anfang Mai wissen wir: Die Seattle Seahawks werden 2021 nicht nach London kommen. Was wir schon ein bisschen länger wissen: Erstmals spielen alle 32 NFL-Teams in der anstehenden Runde 17 Partien in der Regular Season. Das wurde so im neuen Tarifvertrag festgelegt. Für die Seahawks bedeutet das, dass sie 2021 zusätzlich zu den regulären 16 Begegnungen einmal bei den Pittsburgh Steelers antreten, die wie die gesamte AFC das Heimrecht für das Extra-Spiel hat. 2022 sind dann die NFC-Teams Gastgeber.
Diese Heim-Auswärts-Dysbalance will die NFL offenbar auch limitieren, indem sie vier der Mannschaften, die ein weiteres Spiel zu Hause hätten, auf die Reise schickt. Im neuen Expansionsplan der Liga sind ab 2022 mindestens vier Auslandsspiele vorgesehen, wie Albert Breer in seiner MMQB-Kolumne bei Sports Illustrated Ende März schrieb, darunter auch eins in Deutschland. Die Oktoberfest-Kommentare ließen nach Veröffentlichung seiner Story nicht lange auf sich warten.
Was das für die Seahawks bedeutet? Sie müssen wie jedes andere Team über einen Zeitraum von acht Jahren mindestens ein “Heimspiel” im Ausland abhalten, also in Mexiko City, London oder in Berlin/München/… (oder in Brasilien/Südamerika). Dass Seattles Franchise erst 2018 in der britischen Hauptstadt spielte, sollte dann nicht mehr relevant sein, denn das neue internationale Modell beginnt 2022 und offenbar ohne Rücksicht auf die Vergangenheit.
Mit Aaron Donkor haben die Seahawks neben ihrer großen Fanbase in Deutschland nun noch einen weiteren Grund, sich für ein Spiel in Europa stark zu machen. Was mir erzählt wurde: Das Team fühlte sich 2018 in London herzlich empfangen, kämpfte aber mit den logistischen Herausforderungen.
Übrigens: Wer Russell Wilsons Offseason-Aktivitäten verfolgt hat in der Vergangenheit, hat bemerkt, dass er seine Reiseziele ähnlich wie die NFL auswählt und in Länder reist, für die sich auch die Liga interessiert. China, England und Brasilien besuchte der Seahawks-Quarterback bereits. Deutschland stand einer Person aus seinem Umfeld zufolge für 2020 auf dem Plan. Dann kam die Pandemie.
Floskeln und leere Versprechungen zu einem NFL-Spiel in Deutschland gibt es schon seit Jahren. Nun aber scheint sich etwas zu bewegen. Wer weiß, vielleicht startet Russell Wilson 2022 einen neuen Anlauf, weil sein Team dann als Gastgeber einer Partie in München oder Berlin oder wo auch immer feststeht. Bliebe nur noch die Frage, ob die Seahawks dann noch Wilsons Team sind.
Das Two-Minute Warning
Neuzugang Gabe Jackson wird auf Right Guard spielen, Damien Lewis dafür auf Left Guard wechseln – das gaben die Seahawks im Rahmen des NFL Draft 2021 bekannt. Dass Jackson auf der linken Seite bessere spielte als auf der rechten, findet Pro Football Focus. Dass der Wechsel von rechts nach links oder umgekehrt für einen O-Liner (wie beispielsweise Lewis, der im Rookie-Jahr ordentlich spielte auf seiner angestammten Position) nicht einfach ist, findet …. Wer hat das gesagt?
Als O-Liner von Left Tackle auf Right Tackle zu wechseln sei wie “zu versuchen, sich den Hintern mit der anderen Hand abzuwischen”.
Auflösung vom 17.02.2021: Patrick Mahomas, Quarterback der Kansas City Chiefs, analysierte nach der Super-Bowl-Niederlage die Leistung seiner Offensive. Er begann die Fehlersuche bei sich selbst (“Ich wurde den Ball nicht rechtzeitig los.”), bevor er die Kommunikation mit seinen Mitspielern und deren Leistung kritisierte. Die Offense sei nicht gut abgestimmt gewesen.
DK Metcalf sprintet fast so gut, wie er Football spielt. Was ist dein zweites Talent, Edda?
Viel Zeit ist vergangen seit der letzten Ausgabe SEAlosophie. Meine Hündin wurde zur Kuh, die Seahawks internationaler und ich schreibfauler. Mal sehen, wann ich die Offseason-Müdigkeit ablegen kann. Und mal sehen, welchen Einfluss das Sommerwetter aufs Erscheinen dieser kleinen Publikation hat. Vielen Dank fürs Lesen – und bis zum nächsten Mal!
Hier kannst du diesen Newsletter in dein E-Mail-Postfach holen:
SEAlosophische Grüße
Max